Schwerpunkt Kunst und Gestaltung
Bildung - wenn sie als Menschenbildung begriffen wird - sollte die Förderung des kreativen Potentials junger Menschen miteinschließen. Mit unserem Schwerpunkt „Kunst und Gestaltung“, als Sonderform des Gymnasiums, legt die Modellschule, auch im Sinne ihrer gestaltpädagogischen Wurzeln, besonderen Wert auf die Entwicklung und Förderung dieses kreativen Potentials bei Kindern und Jugendlichen. Zu gestalten ist ein integraler, selbstverständlicher Bestandteil unseres Schulalltags und stellt damit nicht zuletzt auch einen Gegenentwurf zu passivem, konsumorientiertem Zeitvertreib dar.
Bildnerisch zu gestalten, fördert die Fähigkeit des persönlichen Ausdrucks von Kindern und Jugendlichen, eröffnet ihnen die Möglichkeit, sich visuell mitzuteilen und trägt damit wesentlich zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung bei.
Im Unterrichtsfach Kunst und Gestaltung (KuG) erproben und vertiefen die Schüler*innen den Umgang mit Materialien, künstlerischen Techniken, Strategien und Themen. Auf diese Weise erweitern sie ihre eigenen Gestaltungskompetenzen: Sie üben sich im kreativen, aber auch reflexiven und kritischen Umgang mit Themen aus ihrer persönlichen Erlebniswelt, aus Kunst und Gesellschaft.
Durch das hohe Ausmaß an Wochenstunden ist das Unterrichtsfach KuG eine essentielle Bereicherung für die Ganztagesschulform und stellt einen wichtigen Ausgleich zum kognitiven Lernen dar.
Manuell bestimmtes Gestalten
Der Schwerpunkt unseres Unterrichts liegt auf traditionellen künstlerischen Techniken, um die Kinder mit „greifbaren“ Materialien vertraut zu machen und nicht zuletzt auch ihre motorischen Fähigkeiten zu verfeinern. Manuell bestimmtes Gestalten ist für uns aus diesen Gründen vor dem Hintergrund der Omnipräsenz digitaler Medien eine Notwendigkeit im Sinne eines ganzheitlichen Lernens.
Die Langform (1. bis 8. Klasse) mit Schwerpunkt KuG hilft auch, dem häufigen Versiegen des Wunsches nach kreativer Äußerung während der Pubertät entgegenzuwirken. Aus diesem Grund ist auch in der Oberstufe das eigenständige, meist materialbezogene Gestalten zentraler Bestandteil des Unterrichts. Auch hier stehen Inhalte der Kunstgeschichte und Theorie immer in Zusammenhang zur individuellen, praktischen Gestaltungserfahrung der Schüler*innen.
Stundenausmaß
1. Klasse: 6 Wochenstunden
2. Klasse: 5 Wochenstunden
3./4./5./6. Klasse: 6 Wochenstunden
7. Klasse: 5 Wochenstunden
8. Klasse: 4 Wochenstunden
Ausstellungsbesuche und Projekte
Ausstellungsbesuche und künstlerische Projekte (auch mit außerschulischen Kooperationspartner*innen wie dem LKH-Graz, der Akademie Graz, „aktuelle Kunst in Graz“), sind essentieller Teil der Unterrichtsarbeit und finden teils fächerübergreifend in allen Jahrgängen statt.
Kunstreisen
Kunstreisen mit unterschiedlichen Schwerpunkten (auch fächerübergreifend) führen unter anderem nach Wien (4. Klasse), Istrien (5. Klasse), Venedig (7. bzw. 8. Klasse).
Kreative Übungen und Wahlpflichtfach
In der 2. – 4. Klasse besteht die Möglichkeit, im Rahmen der „Unverbindlichen Übung“ eine Vertiefung in speziellen bildnerischen Bereichen (z. B. Film, Fotografie oder Atelier) im Ausmaß von 2 Wochenstunden zu wählen.
Im Wahlpflichtfach der Oberstufe (2 bis 4 Wochenstunden) können persönliche Schwerpunktsetzungen erweitert werden.
Medienschwerpunkte
Auch im Bereich der neuen Medien bietet die Modellschule umfangreiche Möglichkeiten zur Kompetenzbildung. In der Unterstufe werden im Fach „Digitale Grundbildung“ die wesentlichen Grundlagen der Medienbildung vermittelt.
Im Wahlpflichtfach der Oberstufe „digitale Mediengestaltung“ können interessierte Schüler*innen dann vertiefende Einblicke in Film und Schnitt, Fotografie und Bildbearbeitung, Illustration und Layout, Webdesign, Physical Computing, Programming, Digital Games und vieles mehr erlangen.
Wichtige und aktuelle Thematiken wie künstliche Intelligenz, Kunst und Medien sowie ein kritischer und reflektierter Umgang mit Medien im Allgemeinen sind wichtige Grundlagen für ein medienkompetentes Heranwachsen.